22.12.2013 (Sonntag - 4. Advent)

 

Es ist so viel passiert seit August und ich merke wie die Zeit rennt und irgendwie
kommt man zu so wenig und die Hompage habe ich etwas vernachlässigt in der Zeit.

Hier erstmal unser Reha-Bericht.

Am 21.8. machten wir uns auf den Weg zum Zug, denn endlich geht es ab auf Reha.

Über Würzburg, Kassel, Hamburg ging es hoch in den Norden nach SYLT.
Wir haben uns schon so sehr auf die Reha gefreut und ich habe die letzte Zeit gemerkt,
dass ich total ausgelaugt war.
Nach der Intensiv-Chemo habe ich ja gleich das arbeiten in einem neuen Job begonnen.
Deshalb konnte und wollte ich nicht gleich auf Reha fahren. Dann kam anfang des Jahres
der Umbau im Keller bei uns, wo ich die meisten Urlaubtage mit Umbau und Renovierung
verbraucht habe. Also nix mit Erholung. Deshalb freut ich mich ganz besonders auf die Reha.
Endlich mal nur was für uns als Familie tun, was für mich tun und einfach mal realexen.

nach gut 7,5 Std. kamen wir endlich auf Sylt an. Wir wurden herzlich begrüst und zu unserem
Appartment gebracht. Die vorgeschickten Umzugskartons mit allen Klamotten usw. waren schon
in unserer Wohnung. So konnten wir gleich mit dem auspacken beginnen.
Die Wohnung bestand aus einen Wohn-/Schlafzimmer mit gemütlicher Couch, Sitzecke und zwei
Betten, einem Kinderzimmer mit zwei Betten und großem Kleiderschrank, ein kleines Bad und eine
kleine Küche mit Kühlschrank, Spüle und Mikrowelle. Wir hatten also ausreichend Platz. Meine Kinder
freuten sich natürlich sehr, daß sie in der Wohnung Wlan-Empfang hatten.

Nachdem wir ausgepackt hatten trafen sich einige Eltern an der Rezeption um eine Hausführung zu
bekommen. Also wurden wir in kleiner Runde durchs Haus bzw. die Häuser geführt und alles erklärt.
Als die Einführungsrunde zu Ende war kam ein Mann auf mich zu und fragte ich ob ich denn die Mama
von Paula sei? Ich war ganz erstaunt und bejate es. Er meinte daraufhin, daß er unsere Hompage
seit der Diagnose bei seinem Sohn immer regemäßig ließt und sie ihm viel geholfen hätte.
Ich habe mich so sehr darüber gefreut, daß meine Homepage nicht nur mir geholfen hat, sondern auch
anderen betroffenen Familien hilft heart  Vielen Dank lieber Martin und liebe Vera :-)

 

Die ersten Tage hatten wir traumhaftes Wetter und verbrachten viel Zeit am Strand. Es gab in der Klinik
Einführungstreffen, damit wir die anderen Familien kennenlernen konnten und die Kinderbetreuung ging
gleich am 2. Tag los.
Paula fühlte sich in der Gruppe sehr wohl und auch Laura & Isabell fanden den Club für die Jugendlichen
sehr gut.

Da wir ja schon komplett fertig waren mit der Chemotherapie musste bei Paula nur einmal Fingerpicks
gemacht werden in den 4 Wochen Reha. Somit waren wir seltener Gast in der Arztpraxis.

Die Wassergynastik war super und wir hatten immer sehr viel Spaß.

Die Osteopathie war grauenhaft und sehr schmerzhaft. Würde ich nie wieder dort machen lassen. Ich
bin selber schon lange hier zu Hause bei einem Osteopathen und die Behandlung auf Sylt hat absolut
nichts mit Osteopathie zu tun.

Der Strand ist ein Traum und wir haben viele Spaziergänge am Strand als Familie, mit anderen Müttern
oder ich auch einfach mal alleine gemacht.

Die Kupferkanne war nicht zur einen Ausflug wert und wir haben die leckere heiße Schokolade und die
sagehaft guten Kuchen genossen.

Kampen, der teuerste Ort Deutschlands war mal interessant anzuschauen, aber wohnen wollte ich da nicht
unbedingt.

Die Klinik hat viele Ausflüge angeboten, wie z.B. eine Inselrundfahrt, Wattwanderung oder auch Wanderungen
nur für Eltern wie z.B. auf die Uwe Düne oder in die Kupferkanne.

 

Wir haben uns für 3,5 Wochen Fahrräder ausgeliehen (sehr teuer....) aber da wir ja mit der Bahn auf Sylt waren
waren wir mit den Fahrrädern etwas mobiler. Der Linienbus fährt zwar sehr häufig und auch überall hin ist aber
extrem teuer.

Mit dem Fahrrad waren wir z.B. öfter in Westerland oder auch in Kampen, Keitum  ...usw.... Da alles ganz flach ist
kann man wirklich super fahren.

Wir waren eine super Truppe dort auf Sylt und ich habe viele liebe Familien kennengelernt. Mit einigen habe ich
noch immer, teilweise täglich, über WhatsApp oder Facebook Kontakt.
Mit einigen telefoniere ich regelmäßig und mit Manuela feiern wir dieses Jahr zusammen Silvester und rutschen
gemeinsam ins neue Jahr.
Es sind also wirkliche Freundschaften entstanden, die ich nicht mehr missen möchte.


Insgesamt gesehen war die Reha ein voller Erfolg und wir sind alle sehr erholt wieder zu Hause angekommen.
Für Paula hätte ich mir etwas mehr Therapie gewünscht um ihre Muskulatur zu stärken, leider hat sie keinerlei
Anwendungen erhalten (außer Reiten, aber das war einmal aufs Pferd drauf 500 meter reiten, wieder runter)

 

Da mein Computerfachmann das Wunder geschafft hat und meine Bilder auf meiner kaputten Festplatte retten konnte
kann ich Euch sogar noch ein paar Bilder der Reha dranhängen.

 

 

 

Ich wünsche allen frohe Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins Jahr 2014

 

3.1.2014

Hiermit enden meine Tagebucheinträge. Paula geht es wunderbar. Sie hat

die schlimmst Zeit in ihrem Leben super gemeistert. Mir hat diese Homepage

sehr bei der Verarbeitung dieser schweren Zeit geholfen. Ich habe viel Feedback

von anderen betroffenen Familien bekommen, was mich sehr gefreut hat.

Nach dem Ende unserer Reha war mir ziemlich klar, daß es nicht mehr viel zu

berichten gibt und deshalb möchte ich das Tagebuch mit dem Reha-Bericht

schließen.

Ich bin sehr froh, daß es nichts mehr zu berichten gibt, denn das heißt ja das es

Paula gut geht :-)

Natürlich können mich betroffene Familien weiterhin anschreiben wenn sie Hilfe

brauchen oder einfach nur reden wollen.

Ich wünsche allen betroffenen Familien alles Gute. Haltet durch und ich kann

Euch nur raten es aufzuschreiben. Schreibt Euch euren Kummer von der Seele.

Ein klassisches Tagebuch reicht dafür vollkommen. Das hilft wirklich, nicht

alles in sich "reinzufressen".

Alles liebe

Eure Dagmar

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